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Endlich wieder faltbar: Neue Sony WH-1000XM6 ausprobiert

sony headphones 2025
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Mit den WH1000XM6 gehen Sonys Flaggschiff-Over-Ear-Kopfhörer in die sechste Generation! Laut Sony-Mitarbeiter beim Launch-Event könne man dann ja nicht viel falsch gemacht haben, wenn es schon fünf Vorgängergenerationen gab. Und trotzdem hat Sony auf Kunden-Feedback gehört, denn: Die WH-1000XM6 sind endlich wieder faltbar, bieten noch besseres Noise-Cancelling und bringen einige weitere Vorteile mit sich.

Sony WH-1000XM6
Sony WH-1000XM6: Alle Angebote

Preis und Verfügbarkeit

Sony stellt die WH-1000XM6 ab dem 15. Mai zu einer UVP von 449 € in die Ladenregale. Dabei könnt Ihr Euch zwischen der ausprobierten schwarzen Farbvariante, einer weißen sowie einer mattblauen Version entscheiden. Kompatibel sind sie natürlich sowohl mit iOS als auch mit Android-Smartphones. Bei letzteren erwartet Euch die bessere Klangqualität dank LDAC!

 

Endlich wieder faltbar: Die große Änderung beim Design

Auf den ersten Blick ist bei den WH-1000XM6 alles beim Alten geblieben. Dieselben leicht abgerundeten Kanten am Kopfhörergehäuse, ähnliche Farben und ein hoher Tragekomfort. Schauen wir genauer hin, gibt es beim Design der Over-Ear-Headphones aber zwei maßgebliche Änderungen:

Einerseits können wir die Ohrmuscheln, die Sony mit einem weichen und feinen Leder überzieht, nun mit etwas Gewalt und ohne Werkzeug abziehen. Dadurch können wir einerseits die verbesserten Treiber bestaunen, andererseits können wir die Polster wechseln, wenn sie sich abnutzen oder durch Make-Up oder Schweiß zu stark verfärben. Dass Sony dabei auf Plastikhaken vertraut und nicht etwa wie Apple oder Sonos auf Magnete setzt, wirkt angesichts der UVP ein wenig billig. Dasselbe gilt für das Innere der Ohrmuscheln, in denen wir die Treiber, Schaumstoff und recht Hohlraum finden.

Die zweite Änderung betrifft das Verstauen der Kopfhörer. Denn nachdem Sony die Funktion beim Vorgängermodell gestrichen hat, finden wir nun wieder einen Faltmechanismus für die Ohrmuscheln vor. Dadurch verstauen sich die Kopfhörer kompakter in der Transporttasche, die ziemlich genau 21 x 18,5 x 7 cm misst. Das Etui des Vorgängers war durch den fehlenden Klappmechanismus ein wenig größer und so ergibt sich im Rucksack ein Platzvorteil. Da Sony die Scharniere mit Metall verstärkt, sollte der Klappmechanismus die Langlebigkeit auch nicht allzu stark einschränken.

Die Transporttasche schließt übrigens magnetisch, was sich bei jeder Nutzung wieder gut anfühlt. Sie bietet zudem Platz für das Klinkenkabel und das Ladekabel, was bei Sony leider nach wie vor USB-C auf USB-A ist.

Ein weiterer Mini-Vorteil ist noch der etwas breitere Kopfbügel. Durch dieses sollen sich die WH-1000XM6 ein wenig komfortabler tragen. Mit ihrem Gewicht von nur 252 g wäre das aber wohl auch mit einem dünneren Träger wahrscheinlich gewesen. Lediglich der Tragekomfort mit Ohrringen oder Ohrsteckern ist meinem Ersteindruck nach nicht optimal. Meinen linken Ohrstecker spüre ich beim Tragen, da er in mein Ohr piekst. Hier hätten den Kopfhörern größere Ohrmuscheln gutgetan. Andererseits sehen die WH-1000XM6 auch so schon recht wuchtig auf dem Kopf aus.

Viele Bedienmöglichkeiten aber wenig Neues

Neuerungen gibt's auch bei der Steuerung der Kopfhörer. Sony versprach in der Präsentation, dass die Knöpfe für das Noise-Cancelling und der An-Ausschalter nun einfacher und intuitiver funktionieren. Zwar finden wir am linken Ohrhörer noch immer nur einen An-Knopf und den Noise-Cancelling-Knopf, sie unterscheiden sich jetzt aber in der Form und sind blind leichter identifizierbar.

An der rechten Seite der Ohrhörer gibt es zudem noch immer eine Touch-sensitive Oberfläche für Gesten. Nach wie vor praktisch: Legen wir die Hand auf den rechten Ohrhörer, springt nach einer kurzen Wartezeit der Transparenzmodus an.

Generell integriert Sony wieder einige clevere Steuerungsmöglichkeiten in die Headphones. So können wir einfach losreden, wenn wir den Transparenzmodus aktivieren wollen, wie bei den AirPods mit ANC (zum Test) nicken und unseren Kopf schütteln, um Anrufe anzunehmen und die intelligente ANC-Steuerung bei Bewegungen nutzen. Durch diese deaktivieren die Kopfhörer etwa das ANC, wenn man aufsteht oder aktiviert es, wenn man in eine Bahn einsteigt.

Die meisten dieser Funktionen sind nicht brandneu, sondern eher nice-to-have. Neu ist allerdings die überarbeitete Sony-App, welche die zahlreichen Funktionen jetzt ein wenig hübscher und strukturierter präsentiert. Sobald ich mehr Erfahrungen mit der App habe, teile ich Euch das im ausführlichen Testbericht mit!

Neue Messlatte beim ANC?

Sonys Premium-Kopfhörer sollen natürlich mit einem besseren Klang und besserem ANC punkten! Musik hören wir nach wie vor über den leistungsstarken LDAC-Codec, den Sony ja selbst entwickelt und der auf den meisten Android-Geräten zur Verfügung steht. Ist das nicht der Fall gibt es auch SBC und AAC. Sony hat zudem bei den Treibern der Kopfhörer nachgebessert. Nach wie vor nutzt man dabei Lautsprecher in Kalottenform und vertraut bei diesen auf Kohlenstoff. Wie genau Sony diese optimiert hat, werde ich für den ausführlichen Test noch einmal genauer herausfinden. Bislang weiß ich lediglich, dass man mit verschiedenen Musikern und Komponisten zusammengearbeitet, um den Klang zu optimieren.

Was den Klang meinem Eindruck nach allerdings am meisten beeinflusst, ist der neue 10-Band-Equalizer. Konnte man den Sound damals noch auf 5 Bändern anpassen, sind die Kopfhörer nun individualisierbarer – worüber ich bei den ersten Teststunden auch sehr froh war. Denn in der Standard-Einstellung gefiel mir der Klang der Kopfhörer nicht besonders. Denn die Bässe sind überbetont und dröhnen ein wenig zu stark, was auf Dauer zu Kopfschmerzen führte. Die Mitten hingegen fielen in der Standardeinstellung ein wenig in den Hintergrund und insgesamt entstand ein recht schmales Klangbild. Im ausführlichen Testbericht schauen wir also nochmal, ob die Equalizer hier noch viel rausholen können.

Neu sind zudem LE-Audio und Auracast, auch da gehe ich im ausführlichen Review nochmal drauf ein. Nicht unerwähnt lassen will ich zudem Sonys Klangoptimierung namens DSEE Extreme sowie die eigene 3D-Audio-Engine "360 Reality Audio Upmix". Aber zu spannenderen (und leiseren) Dingen:

ANC mit 12 Mikrofonen

Denn ganz allgemein gilt die WH-1000XM-Serie als Topmodelle in der Kategorie "Geräuschunterdrückung". Erstaunlich ist also, dass sich das ANC laut Sony nochmal deutlich verbessert haben soll. Möglich machen das einerseits zwei weitere Mikrofone pro Ohr. Damit platziert Sony nun insgesamt 12 Mikrofone im Gehäuse der Kopfhörer und mischt dabei Beamforming-Mikrofone unter, die Geräusche deutlich zielgerichteter aufnehmen können. Das nutzt Sony aber vor allem für eine bessere Gesprächsqualität beim Telefonieren.

Um die Informationen dieser vielen Mikrofone aber besonders verzögerungsfrei verarbeiten zu können, integriert Sony den neuen QN3-Prozessor in die Kopfhörer. Dank einer siebenmal höheren Verarbeitungsgeschwindigkeit soll er schneller auf plötzliche Geräusche reagieren können. Aus meinen ersten Praxistest, die aufgrund des noch geltenden Presseembargos leider allesamt in meiner Wohnung erfolgen mussten, würde ich das ANC wie folgt beschreiben: 

Die WH-1000XM6 schaffen es, alle auftretenden Geräusche gleichzeitig um 20 bis 50 Prozent zu reduzieren. Dabei ist besonders eindrucksvoll, dass plötzlich auftretende Geräusche wie Tastaturtipper oder Klatschen nicht schlechter gefiltert werden als stete Geräusche wie simulierter Straßenlärm oder Flugzeugrauschen. Viele ANC-Kopfhörer haben damit Probleme und hier scheint die höhere Rechenleistung von Vorteil zu sein.

Kombinieren wir das ANC mit aktiver Musikwiedergabe, können wir Umgebungsgeräusche fast vollständig ausblenden. Zum Test habe ich die Kopfhörer bei 75 %iger Lautstärke und aktiviertem ANC aufgesetzt und bin an einer smarten Überwachungskamera vorbeigelaufen, deren Alarmsirene tönte. Dabei musste ich sehr genau hinhören, ob der Alarm tatsächlich angegangen ist. Es klang etwa so, als würde draußen vor der Wohnung die Alarmanlage eines Autos angehen – das ANC ist in meinem Ersteindruck nach also wirklich stark!

Ebenfalls eindrucksvoll ist der natürlich wirkende Transparenzmodus, der wirklich so klingt, als würde man die Kopfhörer kurz absetzen. Dessen Anfälligkeit für Windgeräusche konnte ich leider noch nicht testen und bin aktuell ein wenig gestört davon, dass die WH-1000XM6 den Transparenzmodus beim Telefonieren nicht aktivieren. Denn so redet man automatisch lauter und bekommt bei längeren Telefonaten eine heisere Stimme.

Das Telefonieren im Freien soll laut Sony für die Gegenseite übrigens besonders gut sein. Denn die Kopfhörer können Umgebungsgeräusche unterdrücken, was sich wirklich "magisch" anfühlen sollen. Hier sammele ich noch weitere Eindrücke, die es dann im vollständigen Test gibt!

Akkulaufzeit wieder bei 30 Stunden

Beim Akku hat sich in der sechsten Generation nur eine Kleinigkeit getan, die im Alltag aber relevanter sein könnte als es zunächst scheint: Zwar hält der Akku nach wie vor 30 Stunden mit und 40 Stunden ohne ANC und auch das Quick-Charging für 3 Stunden in 3 Minuten kennen wir schon vom Vorgänger.

Die WH-1000XM6 lassen sich aber nun auch beim Aufladen nutzen. Heißt, Ihr könnt sie einfach via USB-C in Euer Notebook einstecken und könnt ununterbrochen Musik hören. Beim Betrieb über 3,5mm-Klinkenkabel sollte die Verstärkung aber aktiv betreiben, die Kopfhörer also angeschaltet bleiben. Ein passiver Betrieb ist zwar möglich, klingt aber weitaus schlechter. Nutzt Ihr einen Kopfhörerverstärker, sieht die Welt natürlich noch einmal anders aus.

Unser Ersteindruck der WH-1000XM6

Nach den ersten Teststunden bin ich zwar noch immer neugierig auf die WH-1000XM6 – ein wenig Ernüchterung ist aber auch dabei. Denn Sony verbessert seine Flaggschiff-Kopfhörer zwar durchaus und bietet noch immer einen guten Funktionsumfang. Am Ende handelt es sich aber um ein sehr inkrementelles Update, das mit einem besseren ANC und der Wiederkehr des Klappmechanismus keine allzu großen Sprünge macht.

Die wohl beste Neuerung ist der 10-Band-Equalizer, den man aber auch per Software-Update auf die Vorgängermodelle bringen könnte. Dass die WH-1000XM6 also mit ihrer UVP von 449 € etwa 20 € teurer geworden sind, sehe ich aktuell noch nicht wirklich begründet. Darüber hinaus gibt es die Vorgänger schon zu Preisen ab 240 € im Netz und die Einsteiger- und Mittelklasse-Konkurrenz ist seit dem Release der WH-1000XM5 noch stärker geworden.

Antoines Argument aus seinem Test der Vorgänger, dass Modelle wie die Soundcore Space One Pro (zum Test) vieles genauso gut machen und deutlich günstiger sind, gilt also meinem Ersteindruck nach in diesem Jahr noch mehr. Aber eventuell offenbaren die 1000XM6 im längeren Test noch weitere Qualitäten. Ich bleibe also dran und melde mich schnellstmöglich mit meinem ausführlichen Review zurück!

  Tipp der Redaktion Beste Alternative Beste Akkulaufzeit Bestes Apple-Modell Bestes ANC Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis Preis-Leistungs-Alternative Bestes günstige Modell
Produkt
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Bewertung
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Benjamin Lucks

Benjamin Lucks
Produkt-Tester

Benjamin arbeitet als freiberuflicher Journalist und ist dabei stets auf der Suche nach Besonderheiten, die neue Handys, Kopfhörer und Gadgets für den Leser interessant machen. Gelingt das nicht, tröstet er sich mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und seiner Digitalkamera.

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